ISG Syndrom

ISG - Syndrom und dessen Behandlung

Das Iliosakralgelenk verbindet das Kreuzbein der Wirbelsäule mit dem Darmbein des Beckens. Daher wird es auch Kreuzbein-Darmbein-Gelenk genannt.

Das Iliosakralgelenk ist kein richtiges bewegliches Gelenk, sondern eine Verbindung, die durch starke Bänder gesichert wird. Durch diese straffe Verbindung von Bändern hat es nur eine minimale Beweglichkeit. Aktive Bewegungen können nicht durchgeführt werden.

Verschieben sich die Gelenkflächen des Iliosakralgelenks gegeneinander, kann ein Iliosakralgelenk-Syndrom (ISG-Syndrom) bestehen. Dieses äußert sich durch Schmerzen im betroffenen Bereich und ist eine häufige Ursache von Rückenschmerzen.

Degenerative Veränderungen (Abnutzungen) des Iliosakralgelenks sind bei älteren Menschen sehr häufig, zudem kann es auch nach Operationen an der Wirbelsäule zu Veränderungen im ISG Gelenk kommen, die dann auch Schmerzen verursachen können.

Zur weiteren Diagnostik und dann auch gleichzeitiger Therapie kann eine ISG Infiltration ebenfalls CT-gesteuert durchgeführt werden. Der Ablauf ist im Grunde ähnlich der beschriebenen Technik bei der Infiltration der Facettengelenke.

CT-gesteuerte ISG Infiltration auf der linken Seite

Schmerzhaftes Iliosakralgelenk - ISG Syndrom

Fast jeder Mensch leidet mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen – meist sind die Beschwerden allerdings vorrübergehend und auf eher Verspannungen der Muskulatur zurückzuführen. Sitzen die Schmerzen allerdings tief im Gesäßbereich oder strahlen in die Beine aus, kann auch das Iliosakralgelenk (ISG, Sakroiliakal-Gelenk oder Kreuzbein-Darmbein-Gelenk) als Ursache verantwortlich sein.

 

Das Iliosakralgelenk befindet sich im unteren Teil des Rückens, am unteren Ende der Lendenwirbelsäule. Das ISG verbindet wie eine Fuge, die bestimmte Bewegungen erlaubt, die Beckenschaufeln (Os ilium) und das Kreuzbein (Sakrum). Das Iliosakralgelenk ist über das Kreuzbein die Verbindung von Wirbelsäule und Becken. Das ISG ist ein straffes Gelenk, das entgegen sehr wenig bis gar keine Bewegung zulässt. Das ISG wird durch bestimmte kräftige Bänder und Muskeln stabilisiert und kann nicht rein willkürlich bewegt werden. Die  Bewegungen im ISG nennt man Nutation und Gegennutation. Die Nutation bewirkt eine Vergrößerung des Beckenrings. Zu einem ISG-Syndrom (ISG-Blockade) kann es kommen, wenn das ohnehin straffe Gelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist oder wenn die Stellung der Gelenkflächen zueinander von der Norm abweicht.
Eine ISG-Blockade kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen in jedem Alter auftreten. Etwa 70 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden mindestens einmal im Leben unter einem ISG Syndrom oder ISG-Blockade.

Ursache und Symtpome des ISG Syndroms

Ursächlich für eine ISG-Blockade ist in den meist das falsche Anheben von  schweren Gegenständen, oder auch ein Tritt ins Leere, beispielsweise beim Verfehlen einer Treppenstufe oder beim Stolpern während des Gehens auf unebenem Untergrund. Auch dgenerative Veränderungen an´der Wirbelsäule und bestimmte Wirbelsäulenerkrankungen können die Entstehung eines ISG-Syndroms begünstigen. Operationen am Bewegungsapparat, zum Beispiel am Knie- oder Hüftgelenk, können zu einem Ungleichgewicht im Bereich der Iliosakralgelenke und somit zu einem ISG-Syndrom führen.

Eine ISG-Blockade macht sich meist durch ziehende Schmerzen im Bereich des Iliosakralgelenks bemerkbar. Diese Schmerzen können an Intensität zunehmen, sobald man sich nach vornüber beugt oder das Bein in der Hüfte nach außen rotiertt, wie zum Beispiel im Schneidersitz. Ganz typisch wird von vielen Patienten berichtet, muss man beim Aussteigen aus dem Auto das Bein mit „rausheben“, um Schmerzen zu vermeiden. Dazu können Bewegungseinschränkungen kommen, die vor allem die Beugung des Oberkörpers und das Anziehen der Beine betreffen. Wenn zusätzlich eine Instabilität des Iliosakralgelenks besteht, kann man direkt nach dem Aufstehen aus dem Sitz ein Knacken im ISG wahrnehmen, das sich meist aber nach einigen Schritten wieder gibt.

Ursache und Symtpome des ISG Syndroms

Der Schmerz bei einem ISG Syndrom kann so ausgeprägt sein wie die Beschwerden bei einem akuten lumbalen Bandscheibenvorfall. Es bestehen jedoch beim ISG Syndrom kein neurologischen Defizite. Die Muskeleigenreflexe müssen vorhanden und seitengleich sein und es dürfen sich auch bei längerem Verlauf keine Paresen einstellen. Drückt der untersuchende Neurochirurg kräftig auf das betreffende ISG Gelenk, also im Bereich der Fuge zwischen Becken und Kreuzbein, kommt es typischerweise zu einem heftigen einschießenden Schmerz genau in diesem Bereich. Eine Ausstrahlung des Schmerzes ins Bein ist aber meist nicht auszulösen. Beim Anheben des betreffenden Beins kann man palpatorisch feststellen, ob sich das Gelenk bewegnt oder relativ starr verbleibt und sich auch nicht wenn auch nur gering öffnet. Neben der körperlichen Untersuchung sollten Röntgenaufnahmen, eventuell Computertomographie oder auch eine Kernspintomogrpahie erfolgen, um Ursachen wie Tumoren oder Brüche insbesondere bei Auftreten nach einem Unfallhergang nicht zu übersehen.

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